Gold

Seit über 6000 Jahren gewinnt und verarbeitet die Menschheit Gold, zunächst für die Herstellung ritueller Gegenstände und Schmuck. Als Zahlungsmittel bekam Gold ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. in Form von Goldmünzen Bedeutung. Gold ist besonders wertstabil und wird bis heute als Wertanlage und internationales Zahlungsmittel verwendet. Die Wirtschaftsverhältnisse haben sich zu allen Zeiten gewandelt. Der Wert des Goldes hingegen blieb konstant. Dies liegt an seiner Seltenheit, seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften und in der Gegenwart an seiner Bedeutung für die Industrie. Hier ist Gold ein unverzichtbarer Rohstoff für zahlreiche Anwendungsgebiete, allen voran die Elektronik- und Schmuckindustrie. Weil der Goldkurs sich meist umgekehrt zum Wirtschaftswachstum verhält, wird Gold in Krisenzeiten gern als sicherer Hafen genutzt.

Silber

Silber wird als „kleiner Bruder“ des Goldes bezeichnet. Auch Silber wird bereits seit tausenden Jahren verwendet und galt zeitweilig sogar wertvoller als Gold. Um 550 v. Chr. wurden die ersten Silbermünzen in Kleinasien und dem antiken Griechenland geprägt. Dort setzte die Silbermünze bis etwa 400. v. Chr. flächendeckend als Zahlungsmittel durch. Der Silberpreis unterliegt stärkeren Schwankungen als der Goldpreis. Sowohl die Gewinnchancen als auch die Verlustrisiken sind bei Silber größer als bei Gold. Deshalb ist der Handel mit Silber eher erfahrenen Anlegern zu empfehlen. Auch Silber wird gern als Investmentmetall gehandelt und hat in der jüngeren Vergangenheit einen erheblichen Preisanstieg erfahren. Als Industriemetall hat Silber seine größte Bedeutung in den Bereichen Elektronik, Elektrik der chemischen sowie der Schmuck Industrie.

Platin

Platin ist seltener und schwerer als Gold. Es ist das wertvollste Edelmetall und etwa 60 mal teurer als Silber. Der Herstellungsprozess von Platin ist langwierig und sehr aufwändig. Die Seltenheit und der industrielle Bedarf machen Platin zu einem beliebten Spekulationsobjekt. Durch seinen hohen Eigenwert ist das Metall als physische Geldanlage geeignet. Neben dem Einsatz als Anlage und Zahlungsmittel wird Platin für hochwertige Schmuckwaren verwendet. In der Industrie kommt Platin in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz. Ein prominentes Beispiel ist die Herstellung von Fahrzeug Katalysatoren. Damit ist es an einen der stärksten Industriezweige gekoppelt. Die Wertbindung an die industrielle Nachfrage bedingt bei Platin starke Kursschwankungen. Dies gilt auch für Palladium, das dem Platin verwandt ist. Beide Metalle verzeichneten in den vergangenen Jahren bedeutende Kurssteigerungen.

Edelmetalle

Wenn es um Edelmetalle geht, denken warscheinlich die meisten von uns an Gold. Gold ist das populärste Edelmetall mit einer tausende Jahre währenden Geschichte. Zu den Edelmetalle gehören Gold, Silber und die Platinmetalle. Die Gruppe der Platinmetalle beinhaltet Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium. Jährlich werden in den Minen der Welt etwa 2.500 Tonnen Gold, 20.000 Tonnen Silber und nur 200 Tonnen Platin gewonnen. Platin gehört damit zu den seltensten und auch wertvollsten Edelmetallen.

Edelmetalle sind selten, begehrt, unbegrenzt recyclebar, transportabel und leicht zu lagern. Edelmetalle stellen einen Wert in sich dar. Ihre größte Bedeutung haben sie als Wertanlage und als wichtige Industrierohstoffe. Als Wertanlage sind sie beliebtes Spekulationsobjekt mit teils stark schwankenden Kursverläufen. Die Wertstabilität verdanken die Edelmetalle ihrer Seltenheit und ihren chemischen Eigenschaften. Edelmetalle korrodieren an der Luft entweder gar nicht oder nur in geringem Maße. Als Industriemetalle sind die sie für unzählige Anwendungen unverzichtbar. So zum Beispiel in der Elektronik, der Fahrzeug und der Schmuckindustrie. Der Handel mit Edelmetallen gliedert sich im Wesentlichen in folgende Bereiche: Handel mit physischen Metallen, börsengehandelte Metallpapiere und Anteile an Minenunternehmen. Für die Herstellung von Anlagemünzen werden Gold, Silber, Platin oder Palladium mit einem hohen Feingehalt hergestellt. Anlagemünzen werden nur mit einem geringen Aufschlag auf ihren Metallwert verkauft und vereinen damit die Vorteile von Barren und Münzen in sich.

Investieren in Edelmetalle

Anders als bei Geld oder Wertpapieren ist die Menge der Edelmetalle endlich und begrenzt. Langfristige Preissteigerungen sind wegen der ständig wachsenden Nachfrage auf dem Welmarkt unausweichlich. Hier sind vor allem Silber und die Platinmetalle zu nennen. Bedingt durch ihren inneren Wert sind Edelmetalle wertbeständige Anlagen. Ihr Kurs kann daher nicht plötzlich verfallen, wie bei Aktien oder anderen Wertpapieren. Edelmetalle sind unabhängig von Staaten, Währungen und Zentralbanken. Somit ist die Risikostreuung ein wichtiges Argument für die Investition in Edelmetalle. Gold eignet sich hier besonders, da es von den Aktien und Anleihemärkten entkoppelt ist. Der Goldpreis verhält sich in der Regel umgekehrt zum Wirtschaftswachstum sowie der Situation an den Finanzmärkten. Auch Zentralbanken kaufen daher regelmäßig Goldbestände. Wer in Gold, Silber, Platin und Palladium investiert kann im spekulativen Sinne nur von den Kurssteigerungen profitieren. Den Mangel an Zins- oder Dividenden gleichen Edelmetalle jedoch durch ihren Eigenwert und die langfristige Wertsteigerung aus. Edelmetalle können als Münzen oder Barren gekauft werden. Bei Barren entfallen die Prägekosten. Daher sind sie bei gleichem Gewicht und gleicher Feinheit in der Regel günstiger als Münzen. Physische Edlemetalle müssen sachgerecht verwahrt und ggf. auch versichert werden, wodurch zusätzlich Kosten entstehen. Der Erwerb von Exchange Traded Commodities (ETCs) bietet eine Alternative zum Kauf physischer Metalle.

ETCs sind Wertpapiere, die den Rohstoffwert nachbilden. Sie bieten die Möglichkeit, direkt in den Rohstoff zu investieren, ohne ihn dabei physisch besitzen zu müssen. Sie sind sowohl für kurzfristigen Handel und Gewinnmitnahme, als auch für die langfristige Anlage geeignet. Vor der Investition in einen ETC muss geklärt sein, wie das jeweilige Papier besichert ist und wie der Anleger seinen Anspruch bei etwaiger Insolvenz des Emittenten geltend machen kann. Nicht jeder ETC ist mit physischen Metallen besichert. Bei Inanspruchname des Lieferanspruches auf physische Metalle können auch die Konditionen der Auslieferung erheblich variieren, was mit unvorhergesehenen Kosten einhergeht.

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